Renovation eines über 530-jährigen Bauernhauses in Lauerz SZ
Das denkmalgeschützte Haus Gütsch in Lauerz SZ schreibt ein neues Kapitel in seiner über 530-jährigen Geschichte. Mit dem Beginn der umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten bietet das Bauernhaus künftig modernen Wohnraum und erhält gleichzeitig zu weiten Teilen seinen ursprünglichen Charakter zurück.
Rolf und Andrea Betschart-Bürgler als Eigentümerpaar des «Gütsch» können es kaum erwarten, bis sie in ihr rundum erneuertes Bijou an der Bergstrasse in Lauerz einziehen werden. Sie haben bisher viel Herzblut und Engagement in die bevorstehende Transformation dieses Baudenkmals gesteckt. Bis zum Umzug im Frühjahr 2025 gibt es aber noch viel zu tun. Zum symbolischen Baustart stiess deshalb die Bauherrschaft mit den Bauverantwortlichen am Dienstag, 30. Juli 2024 vor Ort auf eine erfolgreiche und reibungslose Bauzeit an.
Ursprung Ende 15. Jahrhunderts
Erste Räumungsarbeiten haben bereits stattgefunden und gaben nach dem Entfernen der Wand- und Deckenverkleidungen aus verschiedenen Epochen die Sicht frei auf die faszinierende Tragkonstruktion und Zimmermannskunst des Spätmittelalters. Das Bauernhaus ist im Wesentlichen ein Blockbau aus dem Jahre 1493, der wohl um 1619 versetzt und am aktuellen Standort wieder aufgebaut wurde. Später kam es mehrmals zu baulichen Veränderungen wie der Verschalung der Aussenwand oder dem Ersatz der westseitigen Laube. Weil das Holzhaus ein seltener Vertreter von Blockbauten aus dem späten 15. Jahrhundert im Kanton Schwyz sowie ein wichtiger Zeuge der damaligen Bau- und Wohnkultur ist, wurde es ins kantonale Schutzinventar aufgenommen und dabei als «regional bedeutend II» eingestuft.
Enge Begleitung durch Denkmalpflege
Das umfangreiche Umbau- und Sanierungskonzept wurde durch die Strüby Unternehmungen in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege ausgearbeitet. Dieses hat zum Ziel, die wertvolle historische Struktur zu erhalten, den ursprünglichen Charakter möglichst wieder herzustellen und zugleich zeitgemässes Wohnen zu ermöglichen. Im Innern zeigt sich dies beispielsweise in der Offenlegung der russgeschwärzten Balken und Wände, welche mit einem kontrastreichen Innenausbau, wie beispielsweise einer stählernen Treppe, ergänzt werden.
Der moderne Küchenbereich wird, wie früher, bis zur Dachschräge hinauf geöffnet, wodurch gleichzeitig mehr Tageslicht den Raum erhellen kann. Zur Wahrung des ursprünglichen Zustandes tragen weiter die Raumhöhen bei, die mehrheitlich bei etwas über zwei Metern belassen werden.
Traditionelles Erscheinungsbild
Äusserlich wird das künftige 5.5-Zimmer-Einfamilienhaus dereinst kaum mehr wiederzuerkennen sein. So werden die bestehenden, beigen Faserzementschindeln durch eine traditionelle Holzschalung ersetzt, die sich an die bestehende nördliche Holzfassade angleicht. Das Dach wird komplett erneuert, die Fenster ersetzt sowie die Gebäudehülle energetisch saniert. Der Treppenaufgang zum ersten Obergeschoss wird auf die West-Seite verlegt und die Nord- und Südfassaden werden mit je zwei gedeckten Laubengängen ergänzt.
Zeitgemässe Haustechnik
Ebenfalls den heutigen Wohn- und Umweltansprüchen angepasst wird die Haustechnik, welche komplett erneuert wird. Dazu gehört auch eine Luft-Wärmepumpe, welche neben einem Kachelofen für wohlige Wärme und Warmwasser sorgen wird. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach trägt dabei zu einer nachhaltigen Energieversorgung bei.
Erfahrener Gesamtleister
Beim Umbau und der Sanierung des denkmalgeschützten Bauernhauses ausserhalb der Bauzone vertraut die Bauherrschaft auf die grosse Erfahrung und das Know-how der Strüby Unternehmungen. Die Firma mit rund 400 Mitarbeitenden vereint Architektur und Holzbau als Gesamtleistung und ist seit 1949 erfolgreich in den Bereichen Immobilien, Wohnbau, Industrie- und Gewerbebau, Umbau, Landwirtschaft und Innenausbau tätig.