Kreiselgestaltung mit reicher Symbolik
Feierliche Eröffnung des neuen Verkehrsknotens zwischen der Steinerstrasse und der Umfahrungsstrasse H8 war am Freitag, 14. Juli 2023 durch die kantonalen Behörden. Teil des für Schwyz bedeutenden Strassenbauprojektes, das sich über mehrere Jahre erstreckte, bilden zwei neue Strassenkreisel. Im Auftrag des Tiefbauamtes des Kantons Schwyz erhielten die Strüby Unternehmungen den Zuschlag, für die Gestaltung der beiden Kreisel ein Konzept auszuarbeiten. Die Idee der Strüby-Architekten schlägt in Form und Anordnung der beiden Werke geschickt einen Bogen zu Schwyz und seiner Landschaft und erinnert an die reiche Forst- und Holzwirtschaftstradition in der Region.
Der Zimmermannsknoten
Zentrales und verbindendes Element der beiden Kreisel ist ein überdimensionaler Zimmermannsknoten aus Schweizer Douglasie, der in Form seines handlichen Pendants als genial konstruiertes Geschicklichkeitsspiel wohl bei vielen schon für Kopfzerbrechen gesorgt hat. Er wurde vermutlich von chinesischen Zimmerleuten erdacht, um den Lehrlingen exakte Holzverbindungen zu demonstrieren. Der Zimmermannsknoten besteht aus insgesamt sechs kraftschlüssigen Bauelementverbindungen in Form von gleich grossen, jedoch unterschiedlich eingeschnittenen Kanthölzern. Bei den beiden Kreiseln weisen die Balken eine Länge von je 5.00 m auf und bringen bei einer Stärke von 60 mal 60 cm bis zu 1,2 Tonnen auf die Waage.
Der Mythen-Kreisel
Der «Mythen-Kreisel» (Richtung Steinen) wird durch den Zimmermannsknoten im Zentrum geprägt. Die Holzskulptur mit einem Gesamtgewicht von rund 7.5 Tonnen verfügt über eine äusserst reiche Symbolik. So erinnert sie in ihrer verzahnten Verbindungsweise zuallererst an den neu entstandenen Verkehrsknoten, welcher die Steinerstrasse mit der Umfahrungsstrasse H8 verbindet.
Auch ähnelt der Zimmermannsknoten von insgesamt sechs Seiten her einem Kreuz, welches sich nicht nur mehrfach in der lokalen Heraldik (z.B. Wappen der Gemeinde und des Bezirks Schwyz), sondern auch als Gipfelkreuz auf dem Grossen Mythen wiederfindet. Das Kreuz, als Resultat zweier sich rechtwinklig schneidender Linien, widerspiegelt sich wiederum vor Ort in der Kreuzung der Steinerstrasse und der H8. Und last but not least verkörpert der Zimmermannsknoten auch die Verbundenheit der Standortgemeinde Schwyz, die aus mehreren Dörfern (Filialen) und Weilern besteht.
Der Belag des Mythen-Kreisels gestaltet sich analog seinem Namensgeber reliefartig als Steingarten mit einheimischem Kalkstein. Eine signalgelbe Umrandungslinie, welche bei beiden Kreiseln als auffälliges, verbindendes Gestaltungselement dient, erinnert an die unzähligen Wanderwegweiser in der Region, welche für Orientierung sorgen und von der Siedlung in die Natur und wieder zurückführen.
Der Schwyzer-Kreisel
Der auf der genüberliegenden Seite der H8 gelegene «Schwyzer-Kreisel» zeigt seine unmittelbare Zugehörigkeit und Verbindung zum «Mythen-Kreisel», indem hier wiederum der Zimmermannsknoten vorzufinden ist, jedoch zerlegt in seine Einzelteile. In ihrer luftigen Anordnung repräsentieren sie die historischen Gebäude rund um den Schwyzer Hauptplatz mit dem dominierenden, erhöhten Kirchturm der Pfarrkirche. Der Bodenbelag ist in Anlehnung an den Schwyzer Hauptplatz in traditionellem Kopfsteinpflaster ausgeführt, ebenfalls abgegrenzt durch den gelben Kreis.